Blumenteppich statt Rasenfläche

Die Gartenstadt Süd blüht auf. Nachhaltige Pflanzaktion erfreut Anwohnende und fördert ökologische Vielfalt in der Stadt. Insekten surren geschäftig um die Häuser.

Blick in den BuLe Garten, ein Gemeinschaftsprojekt in der Neustadt
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Mit dem Frühling kommen endlich die ersten Blüten zum Vorschein und locken Insekten aus der Winterruhe. Zwischen Hinrich-Fehrs- und Theodor-Storm-Straße freuen sich die Anwohner auf die erste Wiederkehr des Blütenmeers, welches die GEWOBA auf verschiedenen Grünflächen im vergangenen Jahr angesät hatte. Zwischen den Wohnhäusern entwickeln sich ein Hochbeetgarten, mehrere Blühwiesen, eine experiementelle Fläche sowie Beeren-Gehölze-Hecken. Schilder weisen auf Art und Sinn der alternativen Wohnhofbegrünung hin. So sollen die Wiesen vor allen den zunehmend gefährdeten Insekten und Vögeln dienen. Als Langzeit-Nahrungsquelle, Schutzgebiet und Fortpflanzungsgelegenheit

Lungenkraut und Salbei
Schilder zieren auch den neuen Heilpflanzengarten an der Ecke Karl-Lerbs-Straße und Theodor-Storm-Straße. Nach Themengebieten können hier wertvolle Heilgewächse und Ur-Kraute erlebt werden. Unterteilt in die Bereiche: Immunsystem, Frauenkräuter, Verdauung, Haut und Nerven, Herz-Kreislauf und Atemwege bietet der kleine Wandelgarten anschauliche Pflanzungen und Verweilgelegenheiten.

wolterink

Projekte wie diese bringen die Menschen ins Gespräch und schaffen Gemeinsamkeiten.

Christina Wolterink, Gärtnerin und Biologin

Der vergangene Sommer gab den frischen Pflänzchen schon einen tollen Antriebsschub. „Insbesondere der Sonnenhut, der im Spätsommer üppig blühte, war eine echte Augenweide“, berichtet eine Anwohnerin. „Die Hummeln und Bienen waren wie berauscht, herrlich, dies zu beobachten. Über diesen Garten freue ich mich jeden Tag.“

Für die Beratung, Gestaltung, Ansaat und Pflege hat die GEWOBA mit Christina Wolterink und Andreas Wulff erfahrene Fachleute für Biodiversität in der Stadt gewinnen können. Der Landschaftsgärtner und die Biologin freuen sich über die hohe Akzeptanz und das viele persönliche Lob der Passanten und Anwohner. „Projekte wie diese bringen die Menschen ins Gespräch und schaffen Gemeinsamkeiten. Die Zusammenarbeit mit den Menschen ist immer ein Extrapunkt in der Erfolgsskala.“ Ein Erfolg nachbarschaftlicher Gartenprojekte ist beispielsweise, dass die Menschen mehr Verständnis für Natur und Umwelt aufbringen, mehr Rücksicht nehmen.

Erfolge bekräftigen die GEWOBA in der ökologischen Quartiersaufwertung
„Wir haben neben den neu angelegten Themengärten und Blühwiesen auch Fassaden mit Rankhilfen versehen. Rosen und Clematis fühlen sich hier in der Gartenstadt ausgesprochen wohl und inspirieren die Kreativität auf dem eigenen Balkon“, weist GEWOBA Geschäftsbereichsleiter Stefan Stahl auf das ganzheitliche Konzept des Wohnungsunternehmens hin: „Neben dem ökologischen Wert, erfreut es auch die Anwohner. Die Wildkräuter – und Blühwiesen sehen zwar über mehrere Monate etwas wild aus, weil sie auch nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden, doch die Farb- und Insektenpracht im Sommer und Herbst sei es wert“, ergänzen Stephan Zimmermann und Mike Tesch aus dem Servicebüro Neustadt vom durchweg positiven Feedback. „Mit den Spielplätzen und angrenzenden Sportanlagen der Schulen und des BTS Neustadt bleibt auch den Kids im Quartier genug Raum zum Spielen und Toben.

Die GEWOBA hat 2021 mehrere Rasenstücke in Blühflächen umgewandelt und plant in diesem Jahr weitere Orte mit mehrjährigen Blühpflanzen, Naschhecken und Obstbäumen auszustatten. Neben der Neustadt sind Kattenturm, Hastedt, Huchting und Woltmershausen im Bremer Süden berücksichtigt.

Im Heilpflanzengarten
Neustädter Kräuterwiese – wild und schön