Die Möbelpacker kommen!

Ihr Markenzeichen sind schwarze Klamotten, ein fester Händedruck und herzliches Lachen: Seit 2002 übernehmen Thomas Meyer, Matthias Buchholz, Jörg Juskowiak und ihr Team Umzüge in Bremen. Sie behalten selbst bei Massivholzschränken und filigranen Porzellantässchen die Nerven. „Die Abfahrer“ packen im Interview aus, erzählen von unvergesslichen Aufträgen und geben Tipps, wie Scherben vermieden werden.

„Dreimal umgezogen ist so gut wie einmal abgebrannt“, sagt der Volksmund. Stimmt das?
Die Abfahrer: Nicht mit uns. (lachen) Kein Witz: Im vergangenen Jahr haben wir nur zwei Schäden der Versicherung gemeldet. Dazu gab es noch fünf, sechs Bagatellschäden, die wir direkt mit dem Kunden geklärt haben.

Bananenkisten oder Umzugskarton – was empfehlen Sie für den Umzug?
Die Abfahrer: Auch wenn alle Welt es glaubt: Bananenkisten sind für einen Umzug nicht geeignet. Oft werden die ohne Deckel bis über die obere Kante gepackt, sodass sie nicht mehr gestapelt werden können. Aber auch bei Umzugskisten gibt es Unterschiede. Kartons, die Umzugsunternehmen anbieten, sind nur unwesentlich teurer als die aus dem Baumarkt. Allerdings sind sie doppelwandig, haben eine Griffverstärkung und werden so gefaltet, dass der Boden stabil ist. Wer teure Sachen verpacken will, sollte keinen billigen Karton verwenden.

Apropos teure Sachen: Wie verpacke ich das gute Geschirr am besten?
Die Abfahrer: Mit viel Füllmaterial wie Noppenfolie oder Seidenpapier. Jedes Glas und jede Tasse sollte einzeln stehend verpackt werden. Bei Tellern stapelt man drei bis sechs Stück – immer mit einer Schicht Papier dazwischen – und umwickelt alles noch einmal gut. Das Päckchen stellt man hochkant in den Karton. So stehen die Teller zwar auf der Kante, aber jeder muss nur sein eigenes Gewicht tragen.

Kann ich zum Einwickeln auch Zeitungen verwenden?
Die Abfahrer: Natürlich, vom Schutz her sind Zeitungen in Ordnung. Wer allerdings penibel ist, sollte aufpassen, weil Druckerschwärze zurückbleiben kann.

Hilft es Ihnen, wenn die Kartons beschriftet sind?
Die Abfahrer: Auf jeden Fall. Aber bitte mit dem Zielort. Wir legen großen Wert darauf, die Sachen in der neuen Wohnung dort abzustellen, wo sie hingehören. Ansonsten müssen wir bei jedem Karton nachfragen.

Was halten Sie davon, wenn der Kunde beim Umzug mit anpacken möchte?
Die Abfahrer: Im Prinzip haben wir nichts dagegen. Aber solche Situationen sind wie ein Überraschungsei: Man weiß nie, wie es läuft. Der Kunde steht im Mittelpunkt – aber leider auch manchmal im Weg. Zu wenige Leute sind genauso problematisch wie zu viele, weil sie sich auf den Füßen stehen. Schwierig ist auch, wenn Möbel, Blumen und Kartons durcheinander zum Lastwagen getragen werden, sodass wir nicht schnell genug alles verladen und sichern können.

In den Treppenhäusern wird es beim Möbeltransport gern mal eng. Sind Umzüge in GEWOBA-Häusern eine Herausforderung?
Die Abfahrer: Nein, die Treppenhäuser sind durchschnittlich groß. Da sind die Treppenhäuser vieler Altbremer Häuser um einiges schmaler – vor allem unterm Dach. Da kommen wir mit sperrigen Möbeln manchmal nur schwer um die Ecke.

Wir legen großen Wert darauf, die Sachen in der neuen Wohnung dort abzustellen, wo sie hingehören.

Die Abfahrer

Welcher Umzug ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Die Abfahrer: Wir haben neulich einen Umzug für eine blinde Frau gemacht, weil ihre Wohnung renoviert wurde. Zwar mussten wir alles nur in die identisch geschnittene Nachbarwohnung bringen, dort aber genauso wieder aufbauen wie in der alten Wohnung: Jedes Regal, jede Konservendose, jede Schallplatte musste an exakt die gleiche Stelle. Eins-zu-eins. Das war eine Herausforderung.

Haben Sie noch einen generellen Tipp für die Umzugsvorbereitung?
Die Abfahrer: Sortieren Sie vor dem Umzug aus und nicht erst beim Einräumen. Überlegen Sie sich gut, was Sie in die neue Wohnung mitnehmen wollen, vor allem wenn Sie sich verkleinern. Nutzen Sie die Chance, zur Reduktion – und vereinbaren Sie den Sperrmülltermin vor dem Umzug.

Die Abfahrer empfehlen:
1. Vor dem Packen großzügig aussortieren
2. In gute, stabile Kartons investieren
3. Jeden Karton eindeutig beschriften
4. Den Profis vertrauen – sie kennen ihr Handwerk

www.dieabfahrer.com