100 Jahre Bauhaus – Jubiläum 2019

Die Produkte des legendären Bauhau-Stils wie Möbel, Lampen oder Geschirr sind weltweit bekannt und gefragt für ihre zeitlos klare Linien und schlichte, geometrische Formen. Das Bauhaus gab es nach der Gründung 1919 gerade mal 14 Jahre lang. Dennoch hat diese Kunstschule mit ihren avantgardistischen Konzepten die sogenannte „Moderne“ nachhaltig geprägt.

Die Gruppe um den Gründer Walter Gropius wollte durch mutige Architekturentwürfe erreichen, dass Menschen besser zusammenleben und am gemeinsamen Alltag teilhaben können. Künstler, Architekten, Handwerker und Fabrikanten sollten gemeinsam entwickeln, um Produkte industriell zu fertigen, für jedermann erschwinglich. Man entwarf Freischwinger-Stühle ohne Hinterbeine, Tische aus Stahlrohr, Häuser in einfachen Kubusformen sowie eine radikal neue Farben- und Formenlehre, ohne Schnörkel und Firlefanz.

Neben den Hochschulgebäuden in Dessau und Weimar haben die Bauhaus-Architekten viele aus der Perspektive von damals spektakuläre Gebäude hinterlassen. Von dieser Richtung ausgehend entstanden seinerzeit moderne Wohnsiedlungen in Berlin, wie die Ringsiedlung in Siemensstadt oder die berühmte Hufeisensiedlung in Britz. Es war Wohnungsbau mit sozialer Komponente, idealtypischen Zuschnitten, mit Mietergärten und Spielplätzen. Die Häuser gehören inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe. So sind die Bauhaus-Einflüsse bis heute wegweisend spürbar.

Im Jubiläumsjahr erfährt man deutschlandweit viel Interessantes über die Bauhaus-Stilepoche. Auf einer „Grand Tour“ werden 100 Orte als Reiseziele genannt, die von Hamburg über Ulm bis nach Dresden wichtige Zeugnisse für diese Moderne der Architektur zeigen. Es gibt Filme, Dokumentationen, neue Bücher, viele Zeitungsberichte. Auch kritische Töne wie „klobige Betonklötze“ und „unbequeme Bauhaus-Sessel“ sind durchaus zu hören.

In Bremen besinnt man sich auf die berühmte Wagenfeld-Tischleuchte von 1924, die wie kaum ein anderes Objekt mit dem Bauhaus verbunden wird. Sie wird in Bremen produziert und ist der Inbegriff aller Glastischlampen. Wilhelm Wagenfeld war 24 Jahre jung, als er als Geselle am Bauhaus aufgenommen wurde und dort das erste Modell vorlegte. Eine Ausstellung verfolgt, wie sich die Bauhausidee in den 1950er bis 1970er Jahren in weiteren Werken von Wagenfeld entwickelt hat.
Wilhelm Wagenfeld Haus Bremen, vom 24. Mai bis 27. Oktober 2019
 
Weitere Informationen unter www.bauhaus100.de