Das Teufelsmoor

Ein Besuch lohnt sich immer. Auch im Winter bietet das rund 2000 Hektar umfassende Teufelsmoor wie auch die Nachbarmoore Naturerlebnisse pur.

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Das Geheimnis des Teufelsmoors
Die riesigen Gletscher der Eiszeit hinterließen in dem Gebiet zwischen Bremen und Bremerhaven einst große Mengen Schmelzwasser, aus denen eine Vielzahl natürlicher, flacher Seen entstanden sind.

Das Ende wurde zum Neuanfang
Die Ruhe und Abgeschiedenheit des Teufelsmoors endete mit der Entwässerung der weitläufigen Sumpf- und Moorflächen im 18. Jahrhundert. Das Wasser der schwammigen Moorlandschaft wurde in die entstandene Hamme geleitet und der über Jahrtausende gewachsene Torf innerhalb weniger Jahrzehnte von den angesiedelten Torfbauern als Brennstoff mit Torfkähnen über die Hamme Richtung Bremen verschifft.

Der romantische Mythos der Neuzeit
Das Teufelsmoor bot Stoff für Mythen und Legenden und wurde durch das Künstlerdorf Worpswede berühmt. Die Weite der Landschaft, knorrige Bäume, die Einsamkeit der Besiedlungen und vor allem das schwarztorfige Wasser der Hamme sind bis heute Inspiration für unzählige Bilder und Geschichten, die hier entstanden sind. Künstler wie Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn oder auch Otto Tetjus Tügel haben den morbiden Charme des Moores unsterblich gemacht.

Die winterliche Ruhe des Teufelsmoors
Die Atmosphäre des Teufelsmoors verdichtet sich in der Stille und dem blassen Licht der Wintermonate auf besondere Weise. Das allgegenwärtig abfließende Wasser und der weite Horizont erzeugen eine beeindruckende Ruhe – geschmückt von vereinzelten Vogelrufen und Entengeschnatter. Das Teufelsmoor ist dann große Ruhe, Entspannung sowie ein Hauch von Einsamkeit. Und überall ist sein braunes und torfgefärbtes Wasser.

Naturerlebnis Teufelsmoor
Das Naturschutzgebiet Teufelsmoor lässt sich gut mit dem Fahrrad erkunden. Der Bahnhof Osterholz-Scharmbeck bietet sich als Startpunkt an – von hier aus gibt es kilometerlange Radwege an der Straße oder auf kleinen Wegen durchs Teufelsmoor. Wem es im Winter auf dem Fahrrad zu ungemütlich ist, kann mit dem Auto nach Neu Helgoland fahren und von dort aus einen Spaziergang starten. Neu Helgoland, neben Worpswede gelegen, ist hier sicherlich die erste Wahl für die ganzjährige Erkundungen. Das beliebte Ausflugsziel bietet Gastronomie, Campingplätze plus einen kleinen Sommerstrand an der Hamme.

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Ausflugstipps:
Torfschifffahren im Sommer: Von Neu Helgolands Torfkahnhafen und von früheren Rastplätzen der Torfschiffer wie Melchers Hütte und Tietjens Hütte aus können Sie eine beliebte Torfkahnfahrt antreten.
www.kulturland-teufelsmoor.de

Zwischen Bremen, Osterholz-Scharmbeck, Worpswede, Gnarrenburg, Bremervörde und Stade fährt der historische Moorexpress mit seinen roten Wagen.
www.moorexpress.info

Kranich- & Vogelbeobachtungen: Kraniche sind sehr scheue Vögel, die hier in der Herbstzeit vor dem Weiterflug nach Süden rasten. Bei Sonnenuntergang kommen sie lautstark in Schwärmen von den Futterplätzen zu ihrem Schlafplatz im Moor zurückgeflogen. Ein beliebtes Schauspiel, für das sich kundige Führungen anbieten.
Empfehlung: www.frauke-klemme.de

Naturwissen auf fünf Kilometern: Der Moorlehrpfad, der die alten Ortschaften Teufelsmoor und Verlüßmoor verbindet, bietet an authentischen Stellen zahlreiche Schautafeln. Der fünf Kilometer lange Pfad ist wegen des Vogelschutzes lediglich von Mitte Juni bis Ende September geöffnet. Starten Sie am besten vom dazu eingerichteten und komfortablen Parkplatz in der Kurve der Landesstraße L 153.
www.kulturland-teufelsmoor.de

Gut zu Wissen:
Mit dem Teufel hat das Teufelsmoor trotz schauriger Geschichten übrigens nichts zu tun. Das Wort stammt vom Niederdeutschen „duven“, was so viel wie taub oder unfruchtbar heißt.