Seit einiger Zeit gibt es dazu eine erfolgreich bewährte Aktivität im Internet. Unter „nebenan.de“ ist ein soziales Netzwerk für Nachbarn zu finden, bei dem sich in Stadt und Land lokale Gruppen angemeldet haben. Dabei ist Vertrauen garantiert, denn die Plattform arbeitet jeweils intern geschützt vor Suchmaschinen. Auch in Bremen und Bremerhaven gibt es schon viele Teilnehmer, zum Beispiel in der Vahr.
Weniger Anonymität
„So lernen sich Menschen aus dem Quartier wieder besser kennen und tauschen sich aus. Sie können nach Rat oder Tat fragen und sich zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden“, erzählt Johannes Krauth vom Bürgerzentrum Neue Vahr. „Insgesamt gibt es hier in den umliegenden Vierteln rund 600 Mitglieder, und wir kommen nun öfter zu Treffpunkten zusammen“, freut er sich. Drei Frauen haben kürzlich eine Lese- und Klöngruppe gegründet, die regelmäßig über aktuelle Bücher diskutiert. Weitere Nachbarinnen treffen sich zum Sprachkurs. „Wir wollen gerne tagsüber etwas mit anderen unternehmen“, erzählen die Seniorinnen. Ein pensionierter Handwerker bietet aktiv seine Hilfe an und hat schon einiges erledigt. Alle sind sich darüber einig, selbst etwas zu tun und Leute anzusprechen. Da darf auch mal Negatives aufgezeigt werden, anstatt sich immer nur ganz allgemein zu beschweren.
Mit den Nachbarn verbinden
Zur Registrierung auf der Webseite von nebenan.de ist die Angabe des vollständigen Namens und der Adresse notwendig. Diese Daten werden verifiziert, um zu überprüfen, ob die Person tatsächlich in der angegebenen Nachbarschaft lebt. Dann erhält man per Post einen Code, um sich anzumelden. Bei nebenan.de hat jeder ein Profil, auf dem Interessen, Alter und Foto angegeben sind und kann anderen Nachrichten schreiben. Im Gegensatz zu Facebook befreundet man sich nicht mit Einzelnen, sondern liest mit, was in der Nachbarschaftsgruppe gepostet wird. So erscheinen Beiträge in Rubriken wie „Marktplatz“ oder „Veranstaltungen“.
Das Prinzip: nett, ehrlich und hilfsbereit
Das Schöne an dem Netzwerk ist: Menschen von „nebenan“ lernen sich zunächst online und dann auch im „echten“ Leben kennen – zum Beispiel zum Lauftreff. Optimal ist der praktische Aspekt, sich gegenseitig Dinge auszuleihen oder zu tauschen, nach Tipps oder Empfehlungen zu fragen oder einfach mal beim Nachbarn die Blumen zu gießen. Damit entstehen die häufig schon vergessene Nachbarschaftshilfe und ein Gemeinschaftsgefühl ganz neu. Also: Mitmachen und die Umgebung beleben. Leute, die Anschluss suchen oder von der Anonymität im Viertel genervt sind, suchen und finden über nebenan.de neue Bekanntschaften mit gleichen Interessen.
Nebenan.de
Das TÜV-zertifizierte und geschützte Nachbarschaftsnetzwerk gibt es deutschlandweit. Aktuell sind mehr als 6.500 Gruppen aktiv. In Bremen sind von Arsten bis Woltmershausen circa 80 Nachbarschaften verzeichnet und 12 in Bremerhaven.
www.nebenan.de