Wenn Dilek Kansiz morgens um acht Uhr ihre Feinkost-Boutique am Kommodore-Johnsen-Boulevard öffnet, ist sie seit schon vier Stunden auf den Beinen gewesen. Mindestens. Ihre hausgemachten Spezialitäten – Antipasti, Salate, gefüllte Weinblätter, Dressings, Mezes, Böreks und die zwei Mittagsgerichte – bereitet sie täglich frisch zu. „In kleinen Mengen, dafür aber mit viel Liebe“, erklärt sie. Unermüdlich wirkt die gebürtige Türkin, die in Istanbul schon als Kind am Kochtopf stand.
In diesem Laden steckt ganz viel „Dilek“
Die Tür steht offen und schon an der Schwelle machen die Gerüche von frischen Teigwaren, Knoblauch, Gewürzen und Ölen sofort Lust auf mehr. Ihre Desiderata – übersetzt Wunschobjekt – ist ein Ort, der alle Sinne anspricht.
Ich hatte Zeit. Also habe ich den Schritt gewagt etwas Neues zu starten. Auch wenn ich wusste, dass es mutig ist.
Rustikale Regale mit Bioprodukten und Getränken, in der Mitte offene Körbe und Säcke gefüllt mit Nüssen, Tomaten und Weißkohlköpfen. Querliegende und stehende Heuballen, auf denen frische Bio-Eier angeboten werden – allein der Anblick ist Genuss. Und die Vielfalt so groß wie Dileks Gastfreundschaft.
An der langen Fensterfront ein Tresen mit Hochstühlen – „Irgendwann werden die Kontaktbeschränkungen aufgehoben und dann können meine Gäste hier oder draußen sitzen und das Treiben auf dem Boulevard beobachten.“ Auch das ist Dilek: Sie sieht den Standort in den Überseegärten als „ihre Ecke“, eine Verbindung zwischen allen sozialen Schichten und allen Nationalitäten. Das Zusammentreffen hier möchte sie mit ihrer Feinkost-Boutique fördern.
Nach fünf Monaten Einrichtungszeit ist aus dem Feinkostladen eine Boutique geworden
Warum Boutique? „Weil es eine ist. Ich will, dass sich meine Gäste hier wohlfühlen, sich Zeit nehmen und stöbern, probieren und miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Dilek.
Neben Feinkostspezialitäten stellt sie auch Kunst aus. Übrigens ist es fast unmöglich, diese Frau zu siezen. Ihr Lachen und ihre Warmherzigkeit fühlen sich auch über den Verkaufstresen hinweg an wie eine freundschaftliche Umarmung. Apropos Verkaufstresen – den hat sie kurzentschlossen selbst gebaut.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Inneneinrichtung der Desiderata ist mit Liebe zum Detail und rustikaler Lässigkeit perfekt aufeinander abgestimmt. Dabei hat sie den Großteil der Aufbauarbeit selbst in die Hand genommen.
„Echter Geschmack“ – das zeichnet Dileks Angebot aus
Großes Interesse und viel Lob für ihre Spezialitäten hat sie schon bekommen. Derzeit überwiegend für ihren Catering-Service. „Was ich hier mache, ist mein Hobby.“
50.000 Euro für einen Tresen? Dann baue ich selbst einen. Und die Tische und Stühle gleich mit. Kann ich das? Warum nicht?
Viele Speisen bereitet sie nach traditioneller Art zu, manche Rezepte hat sie modernisiert. Das schmeckt Gästen aus Deutschland und auch aus Dileks Heimatland. Nicht nur einmal hörte sie schon türkischstämmige Gäste sagen: „Das schmeckt wie bei Mama.“
Kontakt und Infos
Feinkost-Boutique & Catering-Service
Kommodore-Johnsen-Boulevard 13 · 28217 Bremen
Tel: 0421 280 23 289
www.desiderata-feinkost.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 08:00–14:00 Uhr
Samstag & Sonntag: 08:00–19:00 Uhr
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