Nach einer Erhebung des Allensbacher Instituts sind derzeit mehr als 14 Millionen Deutsche ehrenamtlich tätig. Tendenz steigend! Die meisten engagierten sich für Kinder und Jugendliche. Doch auch die unentgeltliche Mitarbeit in Naturprojekten oder der Flüchtlingshilfe hat zugenommen. Und so steigt auch in Bremen neben der Anerkennung das Interesse an einem freiwilligen sozialen oder kulturellen Ehrenamt. Bester Beweis: Die über 2.400 Besucher der Freiwilligenbörse Aktivoli am 18. Februar, die sich um die Stände der rund 70 Aussteller im Bremer Rathaus drängten. Benjamin Moldenhauer von der Bremer Freiwilligen-Agentur: „Gut, dass immer mehr Menschen sich als Teil der Gesellschaft begreifen und bereit sind, effektiv mitzuhelfen. Unsere Stadt ist genau deswegen so lebendig und vielfältig – weil eben viele Menschen in Initiativen und Vereinen sich einmischen.“
Da sein und den Betroffenen zuhören ist für sie schon eine ganz wichtige Hilfe.
Am Stand der „Help-Line“, einem Telefon für pflegende Angehörige und ältere Menschen, begrüßen uns zwei eben solche Freiwillige mit einem herzlichen Lächeln: Doris Winkler und Brunhild Wüster. Zu den Gründen für ihr mittlerweile zehn Jahre dauerndes Engagement sagt Doris Winkler: „Als ich in Rente ging, suchte ich nach einer neuen sinnvollen Beschäftigung. Ich hörte von der Help-Line und wusste sofort, da muss ich mitmachen! Denn als mein Vater an Demenz erkrankte, vermisste ich oft eine Anlaufstelle – jemanden, mit dem ich über meine Sorgen und Ängste sprechen kann.“ Kurzum: Was bei der Arbeit für die „Help-Line“ besonders wichtig ist? Zuhören können. Das Gefühl, gebraucht zu werden, zu helfen, ist den Freiwilligen Lohn genug. Das Strahlen glücklicher Kinderaugen ist es im Fall von „Librileo“. An dessen bunt dekorierten Stand im Kaminsaal der oberen Rathaushalle sucht Anna Benova „Lesebotschafter“ in Bremen und Bremerhaven. Zu ihren Füßen: farbenfrohe Bilder- und Vorlesebücher, die künftig auch Kinder bildungsferner Familien in ihren Bann ziehen sollen.
Fakt ist: Gutes tun macht glücklich! Das bestätigen auch Jeannette Schmidt und Sabine Gransberger, die ehrenamtlich beim Katzenschutzbund Bremen e. V. aktiv sind. Hier werden kranke und freilebende Tiere gesund gepflegt sowie unfruchtbar gemacht. Sabine Gransberger: „Es mag seltsam klingen, aber die Arbeit in der Katzenstation Tenever ist für mich Entspannung pur – die Tiere geben einfach so unglaublich viel zurück.“
Viele Organisationen suchen Mitstreiter, die sich ehrenamtlich engagieren, darunter ASB, Caritas, B.U.N.D., Bremer Tafel, Trauerland, Unicef, Weisser Ring, belladonna, NABU und das Rote Kreuz. Und auch zahlreiche kleine Vereine können verlässliche Helfer gebrauchen.
Die Arbeit in der Katzenstation Tenever ist für uns Entspannung pur – die Tiere geben einfach so unglaublich viel zurück.
Übrigens: Auch bei der GEWOBA sind Ehrenamtler im Einsatz – zum Beispiel die Vorstände der GEWOBA-Stiftung, die seit 1999 Schulprojekte engagierter Schüler und Lehrer in Bremen und Bremerhaven unterstützt.
www.gewoba.de/unternehmen/stiftung
Infos & Kontakt
Bremen
www.freiwilligen-agentur-bremen.de
Tel.: 0421 34 20 80
Beratungsstand (Zentralbibliothek, Am Wall 201, Ebene 2A): Mo.–Fr., 16–18 Uhr & Sa., 11–13 Uhr.
Bremerhaven
Freiwilligenagentur Bremerhaven, Ansprechpartnerin Birgitta Fischer, Tel.: 0471 309 466 0