Fairtrade Deutschland e.V. / Christoph Köstlin
Fairtrade Deutschland e.V. / Christoph Köstlin
Was gibt es gerade in der kalten Jahreszeit schöneres, als einen heiß dampfenden Kaffee zu genießen? Viele greifen im Supermarkt zu einer der bekannten Handelsmarken, oft nach dem Motto: je günstiger, desto besser. Kaffee geht aber auch anders. Wer bereit ist, für fair gehandelten Kaffee ein bisschen mehr auszugeben, bekommt tollen Geschmack und tut gleichzeitig etwas Gutes.
Ein Herz für Kaffeebäuerinnen und -bauern
Kaffee als ehemaliges „Kolonialprodukt“ zeigt unfaire Bedingungen am Weltmarkt besonders gut auf. Schon 1992 hat sich der gemeinnützige Verein Fairtrade Deutschland e.V. gegründet, um etwas für einen gerechteren Handel zu unternehmen. Fairtrade Deutschland ist Mitglied der Dachorganisation Fairtrade International. Das wichtigste Ziel von Fairtrade besteht darin, wirtschaftlich benachteiligten Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Plantagenarbeiterinnen und -arbeitern in den Anbauländern bessere Lebensperspektiven zu geben.
Dazu wurden weltweit gültige Standards entwickelt. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, um Nachhaltigkeit in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewährleisten. Fairtrade Deutschland vergibt das Fairtrade-Siegel nur an Importeure, Hersteller und Händler von Kaffee, die diese Standards erfüllen. Das blau-grüne Siegel darf dann auf die Verpackung und zeigt den Verbraucherinnen und Verbrauchern: Hallo, ich bin ein fair gehandelter Kaffee!
Es wird regelmäßig überprüft, ob die Fairtrade-Standards und der festgelegte Mindestpreis eingehalten werden. Dabei wird auch sichergestellt, dass die bäuerlichen Betriebe die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen, mit der Projekte zur Verbesserung des Lebensalltags finanziert werden: für Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität.
Kaffee und Klimawandel
Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten. Rund 40 Prozent der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr den Lebensunterhalt. Kaffee spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit dem Kauf von Fairtrade-Kaffee leistet man nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kaffeebauernfamilien. Die Kaffeekooperativen werden auch bei der Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen, die der Klimawandel verursacht, unterstützt. Das ist extrem wichtig, denn kleinbäuerliche Betriebe sind vom Klimawandel am härtesten betroffen. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die durch klimabedingte Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.
Fairtrade wirkt
Studien von unabhängigen Instituten belegen, dass der faire Handel eine höhere wirtschaftliche Stabilität ermöglicht und das Selbstvertrauen und die Würde von Kleinbauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen fördert.
Neben Kaffee gibt es inzwischen viele weitere Produkte, die fair gehandelt werden. Und wo finde ich diese Fairtrade-Produkte? Auf der Internetseite von Fairtrade Deutschland ist ein Produkt-Finder eingerichtet. Dazu gibt´s einen Einkaufs-Finder, der einem zeigt, wo man diese Produkte in der Nähe einkaufen kann.
www.fairtrade-deutschland.de
Fairtrade – viele Vorteile für Mensch und Natur
Sozial
Geregelte Arbeitsbedingungen
Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
Diskriminierungsverbot
Ökologisch
Umweltschonender Anbau
Schutz natürlicher Ressourcen
Verbot gefährlicher Pestizide
Kein gentechnisch verändertes Saatgut
Förderung des Bio-Anbaus
Ökonomisch
Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie
Nachweis über Waren- und Geldfluss
Transparente Handelsbeziehungen
Fairtrade Deutschland e.V. / Jakub Kaliszewski
Fairtrade ist Vielfalt
Nicht nur Kaffee kann man fair gehandelt kaufen.
Hier die wichtigsten Fairtrade-Produkte im Überblick:
– Kaffee
– Tee
– Kakao
– Orangensaft
– Wein
– Zucker
– Reis
– Honig
– Nüsse & Öle
– Bananen
– Schnittblumen
– Textilien