Kids interpretieren moderne Kunst in der Weserburg

Das zweite Pandemie-Jahr hat auch traditionellen GEWOBA- oder durch die GEWOBA geförderten Projekten Steine in den Weg gelegt. Die engagierten Pädagog:innen und Künstler:innen, die das jährlich stattfindende Kinderkulturprojekt von QUARTIER gGmbH und dem Weserburg Museum für moderne Kunst begleiten, haben es dennoch geschafft, in der wichtigen künstlerischen Entwicklung Bremer Schulkinder tolle Impulse zu setzen. Mit „Enter! Museum“ ist der erste digitale Museums-Rundgang – inspiriert durch Exponate der Ausstellung „So wie wir sind 3.0“ – produziert von Kindern für Kinder – entstanden.
Ab sofort im Internet zu sehen: www.enter-museum.de

Wunderkiosk und lebende Skulpturen
Der virtuelle Rundgang ist aus mehr als 90 kurzen Videofilmen entstanden, die von den Kindern und Jugendlichen selbst produziert wurden. Mitgewirkt haben rund 200 Kids aus Hemelingen, Tenever, Kattenturm, Huchting, Huckelriede, Woltmershausen und der Neustadt.

Nach einer pädagogischen Führung durch die aktuelle Kunstschau in der Weserburg befassten sich die Gruppen, betreut von professionellen Bremer Künstler:innen damit, selbst Kunstwerke zu schaffen oder Gesehenes zu interpretieren. In den Werkstätten – die auch zunehmend „bewegter“ werden, mit Stop-Motion-Videos und Aktionskunst im öffentlichen Raum– überwinden die Kids ihre Scheu und Berührungsängste werden abgebaut. Sie bekommen einen neuen Blickwinkel auf die Welt und lernen, diese Gefühle zu verstehen und auszudrücken. Die Ergebnisse sind mittlerweile auch in Kanälen wie Instagram verbreitet, so wird jedes Projekt für die Kids als Erlebtes und Erschaffenes teilbar und bleibt in der Biografie erhalten.

Aus den Stadtteilen ins Kunst-Museum/Digitale Darstellungsform
Auf der Website ist zu sehen, wie es spielerisch und lustig zugeht. Künstlerin Ulrike Isenberg zeigt, wie sich ihre Kindergruppe aus dem Bürgerhaus Obervieland den Riesen-Teddybär aus gebrauchten Pelzmänteln als Vorbild für ihre Aktion „Beste Freunde“ nahm. Aus Wischmop, Schwamm und Bürsten bastelten sie Figuren und filmten in Stopmotion kleine emotionale Trickszenen über Freundschaften.

Jugendliche der Oberschule am Leibnizplatz entschieden sich für das „Drumkit“, ein Schlagzeug, gefertigt aus dem Blech eines alten Polizeiautos. Gemeinsam mit Künstler Andreas Hensinger erstellten sie ihr Kunstwerk „Expecto Patronum“. Conny Wischhusen betreute Achtklässler am Gymnasium Links der Weser in Kattenturm, die Fotos und kurze Filmstories mit persönlichen Statements über die Kunst in der Weserburg produzierten.

Plattform im Internet
Die vielen Einzelteile, Bilder und Filmschnipsel können auf „enter-museum.de“ entdeckt werden. Auf der symbolischen Weserburg-Silhouette mit den vier Giebeln sind vielfältige Fotos, bewegte Bilder und Hintergrund-Informationen anzuschauen. Und das Quartier-Kinderkulturprojekt geht weiter: im Sommer mit dem Overbeck-Museum in Vegesack und im Herbst mit dem Focke-Museum.

Die GEWOBA unterstützt Quartier mit jährlich rund 10.000 Euro. So können Kinder und Jugendliche aus allen Stadtteilen die Ausstellungen besuchen und die Ausstattung der künstlerischen Werkstätten sowie medienpädagogische Workshops ist gesichert.

www.enter-museum.de