Finanznot durch Corona: Auswege und Chancen

Durch Schicksalsschläge können Menschen leicht in eine finanzielle Schieflage geraten. Der Verlust der Arbeit, nach Scheidung, Krankheit oder Tod des Partners: meist ist es nicht nur eine Ursache allein, sondern vieles kommt zusammen.

Besonders schwierig sind Krisenzeiten wie jetzt während der Corona-Pandemie, wenn Haushalte zum Beispiel durch Kurzarbeit oder Kündigung plötzlich mit weniger Geld auskommen müssen. Auf unbestimmte Zeit. Zahlungsverpflichtungen summieren sich, bis es irgendwann nicht mehr weitergeht. „Sobald einem die Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen, sollte man sich beraten lassen“, empfiehlt Projektleiterin Sandra Dunker von der afz Schuldner- und Insolvenzberatung Bremerhaven. Die anerkannte Einrichtung bietet für Betroffene eine Anlaufstelle, klärt die Lage und begleitet umfassend bei allen weiteren Schritten.

Frühzeitiges Handeln mit professioneller Hilfe

Es ist nicht leicht, die Überschuldung in Angriff zu nehmen. „Aber es gibt immer Chancen, einen Weg aus der Misere zu finden. Und das je früher, desto besser“, versichert Sandra Dunker. Die Juristin ist mit ihrem Team in dem roten Klinkergebäude „die theo“ (ehemalige Theodor-Storm-Schule) in Bremerhaven-Lehe zu erreichen. Ratsuchende können hier die afz Schuldnerhilfe kostenlos in Anspruch nehmen.

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Es gibt immer Chancen, einen Weg aus der Misere zu finden. Und das je früher desto besser.

Sandra Dunker

„Unser Ziel ist, den weiteren Schuldenanstieg zu begrenzen und Existenzen langfristig zu sichern“, berichtet ihr Kollege Manfred Schneider. „Wir helfen, geeignete Ratenpläne zu erstellen, Verhandlungen mit Gläubigern zu führen und Verbraucherinsolvenzen zu beantragen.“ Vorrangig sei, dass die Wohnungsmiete weiter bezahlt werden kann, ebenso wie Lebensmittel, Strom und Heizung. Die Begleitung durch die Finanz-Beratung kann Monate und länger dauern, bis sich der Erfolg einstellt.

Mit dem Einkommen auskommen

Die afz-Beratung arbeitet auch präventiv. Junge Leute, die ihre erste eigene Wohnung beziehen, verschätzen sich häufig, wie viel Geld sie ausgeben können. Verlockende Angebote, Ratenzahlungen, Versicherungsbeiträge und Verträge für Handy und Telekommunikation
bringen sie dann ins Minus. Um frühzeitig aufzuklären, bietet afz-Beraterin Kerstin Bake Vorträge an und besucht Gruppen und Schulen in der Seestadt.