Zum Piepen!

Aus Hemelingen finden Nistkästen und Futterhäuschen mit Pfiff ihren Weg in die ganze Welt. Wir haben uns mit Designer Peter Heidhoff auf einen Kaffee getroffen.

Der Bremer Möbeldesigner Peter Heidhoff baut bevorzugt großformatige Möbel mit Überraschungseffekt. Vor einigen Jahren erweiterte er das Sortiment um clevere Nistkästen und Futterhäuschen für Vögel. Die Konstruktionen im bunten Design stehen in hiesigen Gärten, in den USA, in Italien und Norwegen. „Ich bekomme regelmäßig Post von Kunden. Sie schicken mir Fotos, wer und was sich alles an den Futterhäuschen und in den Nistkästen versammelt. Kleiber, Wendehals, Specht, Dompfaff und Distelfink kommen zum Futtern; Spatzen, Meisen und Co. zum Nisten“, berichtet der Möbeldesigner, der sein Futterhäuschen auch Schnellimbiss nennt.

Die Objekte sind gut durchdacht und an die Bedürfnisse der Vögel angepasst. An der Eisenstange und der glatten Haube haben Räuber keinen Halt. Da es am Nistkasten keine Sitzstange vor dem Einflugsloch gibt, können Räuber auch nicht ins Innere kommen. Für den Nachwuchs gibt es innen eine Kletterhilfe, um den Ausstieg zu erleichtern.

„Doch auch die jährliche Reinigung ist wichtig: Die alten, teilweise verschmutzten Reste müssen raus. Sie sind häufig von Parasiten befallen. Damit die nächste Brut keinen Schaden nimmt, sollte der Kasten gründlich ausgefegt werden. Mindestens im Spätsommer, damit die Vögel auch im Winter eine schädlingsfreie Übernachtungsmöglichkeit haben.“ Heidhoff schaut auch im Februar noch einmal rein, kurz bevor der Nestbau startet.

_Z3A0196

Es wird schwieriger für unsere heimischen Vögel, Nahrung zu finden, auch weil es weniger
Insekten gibt.

Peter Heidhoff

Auf die Frage, ob Vögel bestimmte Farben bei Vogelhäuschen abschreckend oder anziehend finden, lacht Peter Heidhoff: „Nein, ich habe mir Rat vom Tierarzt geholt. Die Farbe spielt keine Rolle. Sobald Vögel ein schwarzes Loch sehen, wollen sie es nutzen.“ Günstig ist die Süd-Südost-Ausrichtung, weil sie geschützter als die Wetterseite liegt. Manchmal gibt es jedoch keinen erkennbaren Grund, weshalb Vögel einen Standort nicht annehmen.

Dann hilft nur ein Wechsel, oft reichen wenige Meter. Ursprünglich hatte der Möbeldesigner vorher mit Vögeln gar nichts am Hut. „Mittlerweile bin ich aber schon beinahe ein Vogelexperte“, schmunzelt Heidhoff. „Mir liegt das Wohl der Vögel am Herzen. Es wird schwieriger für sie, Nahrung zu finden, weil es weniger Insekten gibt. Biene und Co. wiederum haben Schwierigkeiten, sich zu ernähren, weil es immer weniger wilde Wiesen gibt. Ich möchte diesem Prozess entgegenwirken und füttere die Vögel das ganze Jahr.“

www.peter-heidhoff.de